Bejagung in Neuss

Erneute Diskussion um Abschuss von Kanadagänsen

Um die Gänsepopulation in Stadtgarten und Co. einzudämmen, setzt die Stadt auf die Entnahme von Eiern. Geht es nach der CDU, dann könnte bald wieder zum Gewehr gegriffen werden.

In Stadtgarten und Co. fühlen sich die Gänse wohl. Foto: Melanie Zanin (MZ)

Neuss 143 Gänse wurden vor Kurzem am Elfrather See in Krefeld von Jägern erschossen. Die Stadt möchte dort nach eigenen Angaben die durch den Tierkot beeinträchtigte Wasserqualität verbessern und griff deshalb zu diesem drastischen Mittel. In Neuss geht man derzeit (noch) den wesentlich sanfteren Weg der Eier-Entnahme – doch nun wird auch in der Quirinusstadt wieder über den Griff zum Gewehr diskutiert. Hintergrund ist ein Antrag der CDU, der im Umweltausschuss jetzt eine Mehrheit finden sollte. „Die Gänseplage lässt sich offensichtlich anders nicht wirksam eindämmen“, begründen die Christdemokraten ihren Vorstoß und nennen nicht nur Krefeld als Beispiel. ​

Auch Städte wie Soest, Darmstadt oder Duisburg würden durch den Abschuss „Erfolge“ erzielen. Die Stadt Neuss wurde nun unter anderem beauftragt, darzulegen, warum seitens der Verwaltung weiterhin auf den Abschuss verzichtet wird. „Denn gerade die Kombination von Bejagung und Eierentnahme scheint das Potenzial zu haben, die Population kurzfristig zu reduzieren und langfristig kontrollieren zu können“, schreibt die CDU.​

Deutliche Kritik an dem Vorstoß kommt von der Neusser Tierschützerin Babette Terveer, Vorsitzende des Vereins „Notpfote Animal Rescue“, die sich mit ihrem Team im Schulterschluss mit der Stadt um die Eier-Entnahme kümmert. „Die Maßnahme läuft erfolgreich, ich kann nicht verstehen, warum das aktuelle Vorgehen von der CDU nun torpediert wird“, sagt sie. Ziel müsse es sein, dass Mensch und Tier „symbiotisch miteinander leben können.“

(jasi)